Mein Name ist Stefanie, ich bin 42 Jahre alt und lebe mit meinem Mann Michael und meinem 13jährigen Sohn Alexander im Großraum Düsseldorf. Uns geht es gut, sowohl gesundheitlich als auch materiell. Wir haben ein schönes Haus, zwei schicke Autos und sind eigentlich glücklich. Ja, eigentlich. Wenn man meinen Mann fragen würde, würde er sicher sagen, unsere Beziehung sei super. Ich bin aber schon seit vielen Jahren unzufrieden, fühle mich als Frau nicht begehrt und beachtet. Mein Mann und ich führen eher eine Art Bruder-Schwester-Beziehung. Nur so kann ich mir erklären, dass ich vor einigen Monaten fremdgegangen bin.
Am Anfang unserer Beziehung vor mehr als 17 Jahren war Michael ein aufmerksamer Partner, der mir Komplimente machte und mich sexuell begehrte. Klar wurde der Sex mit der Zeit weniger, aus Verliebtheit wurde Liebe, der Alltag holte auch uns ein. Das war aber kein Problem, denn wir waren glücklich miteinander, hatten viele gemeinsame Hobbys und waren gerne zusammen. Als ich schwanger wurde, freuten wir uns sehr. Doch nach der Geburt unseres Sohnes war irgendwie die Luft raus. Die Anfangszeit mit einem Säugling ist immer stressig, man bekommt nicht viel Schlaf und der Körper der Frau muss sich erst erholen. Doch nach einigen Monaten hätte ich gerne wieder mit meinem Mann geschlafen. Doch Michael war sehr zurückhaltend, geradezu lustlos. Natürlich nahm ich das persönlich und dachte, er fände mich nach Schwangerschaft und Geburt nicht mehr attraktiv. Dabei hatte ich meine ursprüngliche Figur längst wieder und wog bei 1,70 Meter gerade einmal 58 Kilogramm.
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Im Bett lief schon lange nichts mehr
Ich bin ein sehr direkter Mensch und suchte das Gespräch mit Michael. Er begründete seine Zurückhaltung mit Stress in der Arbeit und Schlafmangel. Er hatte seit einigen Monaten eine neue Position in der Firma und arbeitete teilweise 12 Stunden am Tag, manchmal auch an den Wochenenden. Ich akzeptierte dies zunächst, doch wurde die Situation in den nächsten Monaten nicht besser. Neben mangelndem Sex fehlten mir auch Komplimente und zärtliche Gesten, die mir das Gefühl gegeben hätten, geliebt zu werden und attraktiv zu sein.
Als unser Sohn in den Kindergarten kam, besserte sich die sexuelle Situation etwas und wir hatten zumindest einmal in der Woche Sex. Mit der Zeit wurden die Abstände aber immer länger. Seit vier Jahren läuft sexuell gar nichts mehr. Mein Mann versichert mir auf Nachfrage zwar, dass er mich liebt, und erwidert meine Umarmungen, aber von ihm selbst kommt nichts. Immer wenn ich ihn auf das Thema anspreche, sagt er, er müsse an sich arbeiten und er würde sich ändern, aber es passiert nichts. So leben wir seit Jahren wie Bruder und Schwester, die sich zwar gut verstehen, den gleichen Humor haben und viel zusammen unternehmen, aber mehr eben nicht.
Ich spürte die Blicke anderer Männer
Aufgrund dieser Situation fühlte ich mich extrem unattraktiv, obwohl ich recht hübsch und schlank bin und mir häufig Männer hinterher schauen. Daher war ich wohl auch sehr empfänglich für Blicke und Komplimente anderer Männer, da ich diese von meinem Mann nicht erhielt. Ich träumte auch gelegentlich von sexuellen Beziehungen zu anderen Männern. Ob das Wunschdenken war, ich weiß es nicht. Als ich an einem Freitagnachmittag nach der Arbeit ein bisschen in der Stadt shoppen war, habe ich zumindest an nichts in dieser Richtung gedacht. Ich war entspannt, es war ein warmer Sommertag, das Wochenende stand vor der Tür und wir wollten am Samstag mit Alexander und seinem Freund einen Ausflug zu einem nahe gelegenen Naturfreibad machen. Ich schaute gerade in das Schaufenster einer Edelboutique, als mir ein attraktiver Mann mittleren Alters das erste Mal auffiel. Er war geschmackvoll gekleidet und stand unschlüssig einige Meter von mir entfernt herum. Aus den Augenwinkeln heraus konnte ich sehen, dass er zu mir herüber schaute, doch zunächst dachte ich mir nichts dabei. Als sich diese Szene allerdings noch zweimal an anderer Stelle wiederholte, wurde ich aufmerksam und schaute in seine Richtung. Durch meinen Blick angespornt, gab er sich sichtlich einen Ruck und kam zu mir herüber. Man merkte ihm seine Nervosität an, als er mich ansprach und sich vorstellte.
Und dann stand plötzlich Jochen neben mir
Er hatte sichtbar keine Routine im Ansprechen von fremden Frauen und versicherte mir, dass er so etwas noch nie getan hätte. Er wäre von mir aber so überwältigt, dass er nicht einfach so hätte weitergehen können. Natürlich schmeichelten mir seine Worte sehr und ich ließ mich von ihm zu einem Kaffee einladen. Nach anfänglichen Hemmungen, redeten wir relativ schnell über alles Mögliche und ich hatte den Eindruck, Jochen schon länger zu kennen. Er war witzig, zuvorkommend und sah einfach super aus. Aber das wichtigste für mich war, dass ich mich in seiner Gegenwart schön und begehrt fühlte.
In unserem Gespräch erzählte er mir, dass er 45 Jahre alt und geschieden sowie kinderlos sei. Von mir erfuhr er auch meinen Familienstand. Anschließend liefen wir noch zusammen durch die Altstadtgassen von Düsseldorf, er legte seinen Arm um mich und ich ließ es geschehen. Ich war einfach nur ausgelassen und glücklich. Später nahm er mich in den Arm und küsste mich leidenschaftlich. Ich war hin- und hergerissen zwischen Glück und schlechtem Gewissen meinem Mann gegenüber, aber ich sagte mir, ein Kuss ist ja kein Seitensprung.
Schmetterlinge im Bauch
Wenn ich es dabei belassen hätte, wäre ja auch alles kein Problem gewesen. Doch ich hatte Schmetterlinge im Bauch wie damals bei meinem ersten Date mit Michael. Ich gab Jochen meine Handynummer. Er rief mich ein paar Tage später an und wir verabredeten uns für den Nachmittag. Da er Unternehmer mit einigen Geschäften in Düsseldorf ist, konnte er sich seine Zeit selbst einteilen und war diesbezüglich flexibel. Wir unternahmen öfters etwas miteinander, allerdings waren unsere Ausflüge zeitlich begrenzt, da ich ja noch eine Familie zu versorgen hatte. Jochen bedrängte mich auch nicht in sexueller Hinsicht und genoss unsere gemeinsame Zeit.
An einem unserer gemeinsamen Nachmittage fuhren wir zu einem romantischen Café etwas außerhalb von Düsseldorf. Dort saßen wir in der Sonne und genossen unsere Zweisamkeit, als Jochen bemerkte, dass das Café auch Zimmer zu vermieten hätte. Ohne ein weiteres Wort standen wir auf, gingen zur Rezeption und buchten ein Zimmer mit dem passenden Namen „Flitterwochensuite“. Ich war aufgeregt und neugierig, mein Kopf war aber frei von Gedanken. Wir liebten uns auf dem großen Doppelbett und ich fühlte mich einfach nur wundervoll.
Das schlechte Gewissen danach
Als wir nach einiger Zeit aufbrechen mussten, holte mich aber sehr schnell die Realität wieder ein. Hin- und hergerissen von meinen Emotionen und dem schlechten Gewissen meiner Familie gegenüber, war mir zum Heulen zu Mute. Als ich nach Hause kam, war Michael Gott sei Dank noch nicht zu Hause, so dass ich mich noch etwas sammeln konnte. Ich machte dann alles, was ich auch sonst am Freitagabend gemacht hätte. Staub saugen, Bäder putzen, Abendessen zubereiten. Allerdings war ich sehr melancholisch und fühlte mich, als ob ich mir selbst bei allen Aktivitäten zuschauen würde, irgendwie so surreal. Mein Mann und mein Sohn bemerkten nichts von meinem veränderten Zustand.
Am darauf folgenden Wochenende fasste ich den Entschluss, dass mir mein Mann und meine Familie zu wichtig sind, um sie für Jochen aufzugeben. Daher traf ich mich in der folgenden Woche mit Jochen und teilte ihm meinen Entschluss mit. Er war am Boden zerstört, da er sich in mich verliebt hatte, doch er akzeptierte meine Entscheidung. Wir weinten beide ein bisschen und gingen dann unserer Wege.
Ich entschied mich außerdem dagegen, meinem Mann den Seitensprung zu beichten, da ich mit dieser Sache selber klar kommen muss und ich Michael nicht verletzen möchte. Er hat bisher keinen Verdacht geschöpft, da er generell kein misstrauischer Typ ist und wir uns gegenseitig immer vertrauen konnten. Ich bereue aber nichts, denn ich fühle mich seitdem irgendwie anders, beflügelt und fröhlich. Davon profitiert Michael irgendwie ja auch. Deshalb werde ich das Thema Sex und Zärtlichkeit mit ihm nochmal ausführlich besprechen und hoffe, dass sich in naher Zukunft etwas ändern wird. Vielleicht können wir ja auch zu einer Eheberatung gehen.
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