Ich hätte nie gedacht, dass ich meinem Freund jemals betrügen würde. Tatsächlich hielt ich mich immer für höchst anständig, ehrlich und moralisch.
In meinem Freundeskreis hingegen waren Seitensprünge schon oft vorgekommen. Die fantastischsten Beziehungen waren daran zerbrochen und aus den Fehlern anderer lernt man bekanntlich. Ich nicht!
Mein Name ist Sandra und ich bin 23 Jahre alt. Seit zwei Jahren wohne ich zusammen mit meinem Freund in Hamburg. Ich liebe diese Großstadt, die neben dem Kiez noch diverse andere Ausgehmöglichkeiten bietet und jeden Tag etwas Neues für mich bereit hält. Arbeiten tue ich als Verwaltungsfachangestellte an der Uni.
Mein Freund David ist 25 Jahre alt und derzeit arbeitslos. Seine Firma meldete überraschend Insolvenz an und ich war in dieser schweren Zeit für ihn da. Ich hatte viel Verständnis für seine Situation. Nach drei Monaten war ich jedoch der Meinung, dass er sich zu wenig bemüht einen neuen Job zu finden. Wenn ich zur Arbeit ging, lag er gemütlich im Bett und wenn ich wieder nach Hause kam, hatte er dieses immer noch nicht verlassen. Natürlich führte das zu allerlei Streitigkeiten.
Immer öfter musste ich daran denken, wie es früher zwischen uns war. Wir galten bei unseren Freunden als Traumpaar und ich war unheimlich glücklich, jemanden wie ihn an meiner Seite zu haben. Er war gutaussehend, lustig und liebevoll.
Wir gingen häufig gemeinsam Essen oder ins Kino. Auch bei meiner Familie stellte er sich als der perfekte Schwiegersohn vor und wickelte besonders meine Mutter mit seinem Charme um den Finger.
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Und dann kam der Alltag
Nachdem wir jedoch eine Weile zusammen gewohnt hatten, kam der Alltag. Oft ließ er seine schlechte Laune an mir aus und saß lieber vor dem Computer als mit mir zu sprechen. Über sein Head-Set war er stets in Verbindung mit seinen Freunden aus dem Internet und spielte Online-Games. Ich suchte das Gespräch mit David und bat ihn, mehr für unsere Beziehung zu tun. Er versprach daraufhin, dass wir wieder mehr zusammen unternehmen würden, er mich über alles liebe und es ihm leid tue. Tatsächlich hielt er sein Versprechen bis zu seiner Arbeitslosigkeit.
Danach verzog er sich wieder vor den Computer und weigerte sich, etwas mit Freunden zu unternehmen. David ging Gesprächen aus dem Weg und reagierte wütend und genervt auf jeden Versuch. Irgendwann kam der Zeitpunkt, an dem ich aufgab. Ich hoffte insgeheim, dass sich das ändern würde, sobald er einen Job gefunden hatte.
Trotzdem wollte ich weiterhin etwas mit unseren Freunden unternehmen. Die meisten waren jedoch Pärchen und schnellte fühlte ich mich ohne David fehl am Platze. Also ging ich an einem Samstag mit meinen Single-Freundinnen Susanne und Mina auf den Kiez. Sie munterten mich fast so gut auf, wie der viele Alkohol, den ich trank. Wir tanzten, lachten und hatten unheimlich viel Spaß. Als man uns schließlich zu einem Drink einlud, waren meine Mädels sofort begeistert und stürmten an die Bar.
Und dann war da plötzlich Nils
Ich hingegen hatte abgelehnt und blieb etwas verlegen mit einem der Männer zurück. Er hatte blonde Haare und war sehr gut gebaut. Seine Oberarme waren muskulös, sein Kreuz breit und sein Geruch unfassbar männlich. Mein Gehirn setzte kurz aus und er stellte sich charmant als Nils vor. Er erzählte, dass er fahren müsse und deswegen nüchtern sei. Da ich nicht mehr ganz so nüchtern war und meine Füße in den hohen Schuhen weh taten, lotste ich ihn auf das Ledersofa seitlich der Tanzfläche.
Trotz der Lautstärke redeten wir bestimmt zwei Stunden sehr angeregt miteinander. Er schrieb mir seine Nummer auf einen Zettel und ich steckte ihn aufreizend in meinen BH. Schließlich begann er mir durch mein Haar zu streicheln. Ich atmete seinen Duft ein und ließ zu, dass er mich schwach machte. Es war nie meine Intention gewesen, dass etwas derartiges passierte. Ich wollte mich doch nur ablenken. Doch als er mich küsste, ließ ich es geschehen. Es fühlte sich gut an, so aufregend und neu. Als mir jedoch klar wurde, was ich da tat, folgte das schlechte Gewissen und ich löste mich. Nach einer SMS an meine Freundinnen verließ ich den Kiez und kehrte in die Wohnung zu meinem Freund zurück. Dieser saß nur wieder vor dem Computer und beachtete mich nicht einmal. Frustriert ging ich schlafen.
Der Sex war fantastisch
Am nächsten Tag rief ich Nils heimlich aus dem Bad an. Er freute sich sehr und hatte nicht mit einem Anruf gerechnet. Als ich die Wohnung verließ, fragte David nicht einmal wohin ich gehe. Nils hingegen verwöhnte mich mit Wein und einer Massage auf seinem Sofa. Er sah so unglaublich aus und ich musste ihn einfach küssen. Ich wollte ihn spüren, ich wollte mehr. Der Sex war fantastisch. Er verkörperte all das, was ich vermisst und auch vergessen hatte. Nils war leidenschaftlich und genießerisch. Es war perfekt und entgegen meiner Erwartungen hatte ich diesmal kein schlechtes Gewissen. Ich fühlte mich gut, obwohl ich das tat, was ich mir vorgenommen hatte niemals zu tun: Fremdgehen.
Aus diesem Seitensprung mit Nils wurde eine Affäre. Als ich ihn aufklärte, dass ich eigentlich einen Freund hatte, ließ er das unkommentiert und küsste mich stattdessen. Zusammen probierten wir viele neue Dinge beim Sex aus. Es blieb aufregend und gefährlich. Einmal hatten wir Sex in meiner Wohnung, als David zu einem Zahnarzttermin musste. Der Reiz, dass mein Freund uns erwischen könnte, machte uns dabei an. Danach kam jedoch erstmals das schlechte Gewissen.
David merkte schnell, dass etwas anders war. Er profitierte von meiner guten Laune und fühlte sich nicht mehr unter Druck gesetzt. Nach einem Monat fand er endlich einen gut bezahlten Job und war schlagartig wieder der Alte. Er suchte meine Nähe, entschuldigte sich tausendfach für sein Verhalten. Und obwohl ich die Sache mit Nils zu dem Zeitpunkt beenden hätte müssen, tat ich es nicht. Regelmäßig brauchte ich das Abenteuer und suchte seine Wohnung auf. Jedes Mal fühlte ich mich danach unheimlich schlecht.
Dann folgte der Heiratsantrag meines Freundes
Als ich von einem Treffen mit Nils in die Wohnung zurückkam, erwartete mich ein Kerzenmeer. David fiel vor mir auf die Knie und hielt wortreich um meine Hand an.
Ich konnte nicht mehr und brach weinend auf dem Boden zusammen. Ich erzählte ihm alles und ließ kein Detail von meiner Affäre aus, sagte ihm wie leid es mir tue und hasste mich dafür, es ihm angetan zu haben. Als ich geendet hatte, saßen wir eine Weile wortlos auf dem Boden und ich weinte bitterlich. Irgendwann stand er auf und verließ die Wohnung. Ich war völlig am Ende und rief Nils an. Schnell hatte ich alles erzählt und beendete unsere Affäre. Ich bat ihn darum, mich nie wieder zu kontaktieren. Daran hielt er sich. Ich legte mich ins Bett und fühlte mich schrecklich. Ich hatte gerade meine Beziehung zerstört und dem wichtigsten Menschen in meinem Leben das Herz gebrochen. Dabei liebte ich ihn doch so sehr.
David kam nach zwei Stunden zurück in die Wohnung und legte sich neben mich auf das Bett. An die Decke starrend gab er zu, dass er mich vernachlässigt hatte und sagte, dass meine Affäre seine Schuld sei. Dann stand er auf und packte seine Sachen. Ich sah ihm wortlos dabei zu.
Zwei Monate lang hörte ich nichts von ihm, bis er anrief und ein Treffen vorschlug. Ich war unheimlich dankbar und wir hatten eine klärende Aussprache. Ob wir wieder zusammen kommen, weiß ich nicht. Aber es gibt Hoffnung!
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