Viele Männer fragen sich immer wieder, ob der regelmässige Sex überhaupt nötig ist. Sicher, das Bedürfnis ist da, aber ist das wirklich gut für den Körper? Wäre ein zeitweiliger Sexverzicht nicht auch gut? Er würde den regelmässigen Beschaffungsstress reduzieren und deutlich Ruhe ins eigene Leben bringen.
Doch ist ein Leben wie ein Mönch oder Priester wirklich gesund für den Mann? Was passiert organisch, wenn ein Mann regelmässig Sex hat? Und was passiert bei totaler Enthaltsamkeit? Wir sind dem auf den Grund gegangen und haben die medizinische Seite der sexuellen Aktivitäten beim Mann beleuchtet.
Testsieger "Abenteuer"
Zunächst einmal muss festgestellt werden, dass selbstauferlegter Sexentzug für Männer genau einen einzigen Vorteil hat: er muss sich nicht auf die Suche nach einer Frau machen. Das kann ein Vorteil sein: es spart Zeit, Ärger, Geld und Frust. Das war dann aber schon alles. Und dem gegenüber muss der negative Einfluss von Sexentzug beachtet werden:
Fehlende Übung macht unsicher
Männer, die lange keinen Sex hatten und nun plötzlich nach langen Jahren der Abstinenz mit einer Frau im Bett liegen, können unsicher sein und sich ungeschickt verhalten. Was man nicht täglich übt, verlernt man. Und das gilt auch für Sex.
Wie war das noch mal mit dem Vorspiel? Muss ich den Höhepunkt hinauszögern? Muss ich warten, bis sie auch kommt? Wer über all das nachgrübelt, während es im Bett heftig zur Sache gehen sollte, der riskiert eine Sexpanne. Im schlimmsten Fall versagt das beste Stück seinen Dienst und dann wird es komplett peinlich.
Stresspegel steigt
Wenn Männer plötzlich keinen Sex mehr haben, kann die seelische Gesundheit leiden. Beim Sex werden Stresshormone ab- und Glückshormone aufgebaut. All das sorgt für seelische Gesundheit und der Stresspegel sinkt.
Haben Männer keinen Sex mehr – aus welchen Gründen auch immer – bleibt der Stresspegel hoch, was schlecht ist für die körperliche Gesundheit. Neben den körperlichen Auswirkungen macht sich der Stresspegel auch im Verhalten bemerkbar. Sexuell unausgeglichene Männer reagieren aggressiv und gereizt, sind aufbrausend und unzufrieden mit sich und der Welt.
Die Libido sinkt (Witwer Syndrom)
Bei Männern, die lange keinen Sex hatten, bildet sich die Libido zurück. Das ist ein ganz normaler Prozess. Wird Sex nicht regelmässig praktiziert, sinkt der Appetit darauf. Unter Ärzten ist dieses Phänomen als sogenanntes „Witwer Syndrom“ bekannt. Wird ein Mann Witwer, hat er plötzlich über einen längeren Zeitraum keinen Sex mehr und verliert langsam das Interesse daran.
Das ist an sich ein sinnvoller Prozess. Allerdings zieht dies all die negativen körperlichen Auswirkungen nach sich, die ein Sexentzug mit sich bringt. Langfristig ist dies also eher nachteilig für den Mann.
Risiko, an Prostatakrebs zu erkranken
Ärzte haben festgestellt, dass Männer, die keinen Sex haben, ein höheres Risiko tragen, an Prostatakrebs zu erkranken. Woran das genau liegt, ist nicht bekannt. Aber die Statistik diesbezüglich ist signifikant. Vermutet wird, dass bei der Ejakulation entartete Zellen ausgespült werden und sich daher das Risiko verringert, an Prostatakrebs zu erkranken.
Laut einer Studie hatten Männer, die mindestens 21 mal im Monate ejakulierten, ein 33 Prozent geringeres Risiko, an Prostatakrebs zu erkranken, als die Vergleichsgruppe, deren Männer nur vier bis sieben Mal im Monate ejakulierte. Dabei ist es völlig egal, ob der Sex in trauter Zweisamkeit oder alleine stattfindet, Hauptsache es gibt einen Samenerguss.
Erektionsprobleme wegen fehlender Durchblutung
Mit den Schwellkörpern ist es wie mit den Muskeln: werden sie nicht trainiert, verkümmern sie. Das ist besonders tragische, weil: werden sie dann doch mal wieder gebraucht, werden sie nicht genug durchblutet, was zu Erektionsstörungen führt.
Das heisst ganz konkret: haben Männer nicht regelmässig Sex und masturbieren auch nicht, dann führt das unweigerlich zu Potenzstörungen!
Enthaltsamkeit schlecht fürs Immunsystem
Auch wenn Enthaltsamkeit bei einigen Männern im Moment „in“ ist – wir wollen mal noch nicht von einem neuen Trend sprechen – so ist dies gar nicht gut für das Immunsystem.
Wissenschaftler haben herausgefunden, dass 3x pro Woche Sex optimal ist, um unser Immunsystem zu schützen. So fanden sie im Blut von Männern nach dem Sex doppelt so viele Killerzellen wir bei Männern, die wenig Sex haben. Killerzellen erkennen und vernichten Krebszellen und mit Krankheiten infizierte Zellen.
Sex wirkt somit vorbeugend gegen Krebs sowie Infektionskrankheiten!
Abbau des Testosteronspiegels und damit vorzeitiges Altern, Muskelabbau
Auch damit ist nicht zu spassen, Männer! Verzichtet ihr auf Sex und Handbetrieb, dann riskiert ihr nicht nur eure Gesundheit, sondern ihr werdet auch vorschnell altern.
Wissenschaftler haben herausgefunden, dass regelmässiger Sex zu einem höheren Testosteronspiegel im Blut sorgt. Und das wiederum führt zu mehr Muskelwachstum. Muskeln wiederum sind ein Stabilisator und sorgen nachweisbar für ein längeres Leben und bessere Gesundheit.
Erhöhter Blutdruck wegen Enthaltsamkeit
Durch Enthaltsamkeit kann Dein Blutdruck steigen. Forscher haben herausgefunden, dass Männer, die regelmässig Sex haben, einen signifikant niedrigeren Blutdruck haben als Männer, die lange keinen Sex hatten. Und dabei spielt es offenbar eine Rolle, ob der Sex mit eine Frau sattgefunden hat, oder mit sich selber. Den niedrigsten Blutdruck hatten die Männer, die richtigen Sex mit einer Frau hatten. Handbetrieb hilft zwar auch gegen hohen Blutdruck, ist aber nicht so effizient wie „richtiger“ Sex.
Der Penis wird kleiner
Auch das ist ein negativer Aspekt der Enthaltsamkeit: der Penis wird kleiner! Wer lange Zeit auf Sex verzichtet, trainiert seine Schwellkörper zu wenig. Auf lange Sicht verkümmern die Schwellkörper daher und damit wird der Penis kleiner. Also Männer: das ist jetzt wirklich ein Problem!
Alles in allem lässt sich sagen, dass der angebliche neue Modetrend der Enthaltsamkeit eine ganz schlechte Idee ist, schadet er doch nachhaltig der männlichen Gesundheit. Ausserdem führt Sex-Entzug dazu, dass die Männer weniger selbstbewusst werden und in Stresssituationen schnell aufbrausen und aggressiv reagieren.
Folgende Auswirkungen von Sexentzug beim Mann gehören ins Reich der Legenden:
Samenstau
Viele Männer haben Angst vor einem Samenstau. Wo auch immer das Märchen herkommt, ihr könnt euch beruhigen: den berühmten Samenstau gibt es nicht. Natürlich werden in den Hoden regelmässig Spermien produziert.
Werden diese jedoch nicht mit einer Ejakulation hinausgespült, dann werden sie wieder abgebaut. Langfristiger Sexentzug führt dann ohnehin dazu, dass weniger Spermien produziert werden. Also keine Panik wenn ihr mal eine Woche keinen Sex hattet: eure Hoden werden nicht gleich platzen!
Qualität der Spermien nimmt ab
Auch das ist Unsinn. Die Qualität der Spermien nimmt nicht durch Sex-Entzug nicht ab. Forscher haben herausgefunden, dass längerer Sex-Entzug zu einer Reduktion der Anzahl Spermien führen kann, aber die Qualität selbst nicht leidet.
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Männer ohne Sex verweiblichen
Sicher ist, dass der Testosteronspiegel bei längerer Enthaltsamkeit sinkt und zum Beispiel der Muskelaufbau zurückgeht. Das führt aber nicht zu einer eigentlichen Verweiblichung. Du musst also nicht Angst haben, dass Dir demnächst Brüste wachsen und die Menstruation einsetzt.
Fazit
Sexuelle Abstinenz ist zum Modethema geworden. Leider – muss man sagen. Denn den Männern schadet Sexentzug eindeutig mehr als dass es nützt. Besonders gesundheitlich führt Enthaltsamkeit bei Männern zu gesundheitlichen Schäden und zu vorzeitigem Altern. Dies können die wenigen Vorteile nicht wirklich aufwerten. Zumal auch Masturbation, also wenn grad keine Partnerin vorhanden ist, eine passable Lösung ist. Es gibt also nicht wirklich viele Gründe, auf Sex zu verzichten.
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